Montag, 4. März 2013

Keine Ruhe in Supie's Festung: Anwalt verklagt Warner / DC erneut wegen Rechte an "Superman"!


Warner Bros. hofft, den nicht-enden wollenden Rechtsstreit um Superman endgültig zu klären, bevor "Man of Steel" Mitte Juni in die Kino kommt. Toberoff, der Anwalt des  Jerry Siegel Estate behauptet, neue, weitere "Beweise" vorlegen zu können, um Warner Bros. die Rechte an "Superman" abnehmen zu können.


Wie allgemein bekannt sein dürfte, begannen Jerry Siegel und Joe Shuster Mitte der 30er Jahre die Figur "Superman" zu entwickeln; zuerst als Zeitungsstrip (den allerdings kein Verlag publizieren wollte!).

National Periodical Publications (Vorläufer von DC) kauften die erste Geschichte schließlich 1938 unter der Bedingung, das Siegel & Shuster den Strip auf Comic- Heft -Format umgestalten, da man beabsichtigte "Superman"  als Füll- Material für den geplanten neuen monatlichen Comic Heft Titel ACTION COMICS  zu benutzen. Für die damals in Comic-Verlags-Kreisen übliche Summe von $ 130 wechselten die zu einem 13seitigen Strip umformatierten Seiten (plus Cover) inkl. der weiteren Verwertungsrechte den Besitzer.

Siegel, Shuster aber auch National Periodical wurden vom Erfolg der Figur "Superman" völlig überrascht (was man auch daran merken kann, das DC / National "Superman" im ersten Jahrgang ACTION COMICS nur dreimal auf dem Titel zeigte; erst als sich im Verlag herumsprach, das junge Leser am Kiosk meist nicht nach Action Comics fragten, sondern nach "dem Heft mit Superman drin!", begann DC den Stählernen auf JEDES Action-Cover zu packen und ihm ab Sommer 1939 sogar eine eigene -nur seinen Abenteuern gewidmete- Serie zu geben.

Jerry Siegel und Joe Shuster versuchten erstmals Mitte der 40er Jahre DC / National auf Rückgabe der "Superman" & "Superboy"-Rechte zu verklagen.  Über den Zeitraum von gut 70 Jahren erhielten sie 'mal Einmal-Zahlungen (Ende des Rechtsstreit in den 40er Jahren) oder auch Renten und Krankenversicherung (Rechtsstreit 70er Jahre). Immer, wenn sich die Gesetzeslage veränderte wurde nochmals geklagt.

In den 90er Jahren, nach dem Tode von Siegel & Shuster, kam es zu zwischen DC / Warner und den Siegel/Shuster-Erben zu einer "abschließenden" Einigung was die Rechte und die Renten-/ "Abfindundungs"- Zahlungen betraf.  Danach änderte sich aber erneut etwas an den Gesetzen ("Copyright Act", der es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, gewährte Rechte wieder zurückzuziehen) und es wurde wieder geklagt ... die Erben engagierten mit Marc Toberoff einen Anwalt, der (zumindest in Hollywood- Kreisen) einen etwas merkwürdigen Ruf geniesst.

Die Siegel- Erben und deren Anwalt Marc Toberoff (der sich zwischenzeitlich von den Siegel- / Shuster- Erben einen Großteil der "Superman"-Rechte-Anteile sicherte) erlitten aber kürzlich vor dem "Ninth Circuit Court of Appeal" eine Niederlage (wir hatten berichtet).  Dieses Gericht sah es als erwiesen an, das die Siegel -Erben bereits in 2001 einen verbindlichen neuen Vertrag mit Warners' Verlag DC Comics abgeschlossen hatten.

Ich bin kein Gesetzes-Experte; sehe daher nur, das über Jahrzehnte hinweg -immer dann, wenn es veränderte Gesetze etc. hergaben- die Siegel-/Shuster-Erben  DC / WB nochmals und nochmals und...  zur Kasse gebeten haben (für einen Comic den damals, 1936/38,  kein Verlag haben wollte, und von dessen plötzlichen Erfolg alle Beteiligten  -Creators UND Verlag!- überrascht wurden).

Ein wenig mehr zur "nächsten" Klage gibt's auf THR