Montag, 19. Juni 2017

Die Comic-Inspiration zum WONDER WOMAN - Kinofilm: George Pérez' "Wonder Woman" (Vol. 2)


In der Welt der US- Comics ist Autor und Zeichner George Pérez einer der prägendsten Künstler der vergangenen Jahrzehnte. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören Marvel's "The Avengers", DC's "Teen Titans" und die "Crisis On Infinite Earths", aber ganz herausragend natürlich seine Arbeit am Neustart / Reboot von "Wonder Woman" (Vol.2)  im Jahre 1987!

Pérez's Reboot veränderte den Character Dianas und ihrer supporting-cast maßgeblich zum positiven, denn sowohl in seinen Funktionen als Zeichner wie auch als Autor der "neuen" Wonder Woman, legte er größten Wert darauf, das zukünftig die Bezüge zur griechischen Mythologie (in der Dianas Herkunft und Abenteuer verwurzelt sind) möglichst "werkgetreu" wiedergegeben werden...




Von daher erfreute es mich als Fan unglaublich, wieviele Plot- Elemente aus den frühen Pérez- "Wonder Woman" -Heften den Weg in den Kinofilm gefunden haben (George erhielt dafür unter anderem auch ein extra- Danke-Schön- Credit im Abspann des Films!)

(Ich habe selten eine derart stimmige, gelungene und auch unterhaltsame Superhelden-Comic- Verfilmung sehen dürfen, wie mit WONDER WOMAN ! 

Der Film ist einfach großartig, und vermittelte mir stellenweise ein ähnlich "gutes Gefühl" beim anschauen, wie ich es einst Ende der 70er Jahre -!- witzigerweise im gleichen Kino  - dem "Zoo Palast" -  beim ansehen von Richard Donner's "Superman The Movie" hatte!)


Drehbuch- und Comic- Autor Allan Heinberg hat die originale Origin-Story, die Pérez damals natürlich in der Gegenwart (1987) ansiedelte, in die Zeit gegen Endes des "großen Krieges" (später dann als "1. Weltkrieg" bekannt), ca. 1918, verlegt. Alle wichtigen Plot-Elemente von Pérez "Wonder Woman"- Version blieben im Kinofilm aber erhalten:

Diana's Ursprung / Herkunft (inklusive der göttlichen Vorgeschichte!), Steve Trevor's Bruchlandung auf der Amazonen-Insel (die auch im Film so heißt, wie sie im Comic von Pérez getauft wurde: "Themyscira" !), Etta Candy als quasi- Mitarbeiterin/ Kollegin von Steve Trevor, die Darstellung von Kriegs-Gott "Ares" und seinem heimtückischen Plan, die Menscheit in einen allesvernichtenden Krieg zu stürzen...




Das Ganze wurde von Drehbuch-Autor Heinberg noch um neues, zusätzliches Material (Charactere, Orte) ergänzt. (Mir gefiel im Film besonders, das Diana in unserer Welt zwar ein wenig naiv, aber trotzdem intelligent dargestellt wurde (ähnlich Superman's Anfangs naivem Auftreten in der Welt in "Superman The Movie").

Dazu dann passend zur Ära in der die Film-Version von "Wonder Woman" angesiedelt ist, eine herrlich altmodisch (und doch auch irgenwie modern-daherkommende) Darstellung von Diana's Romanze mit Steve (inklusive Abblende). -seufz- ...charmant auch, das diese Film-Version mit den Hollywood-üblichen Geschlechter-Klischees spielt:  die einzige "Nackt-Szene" im Film hat nicht die Frau (Diana), sondern der Mann (Steve).

Die website SyFyWire hatte zum US-Kino-Starts des Film vor zwei Wochen zwei kurze Video- Interviews mit George Pérez veröffentlicht.

In dem einen geht es um seinen Eindruck vom WW- Kinofilm (bzw. seiner Hoffnung, wie der wohl werden würde, denn obwohl er als einer der Ehrengäste - zusammen mit anderen WW- Zeichnern und -Autoren -  zur Weltpremiere in Los Angeles eingeladen war, konnte er leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen).

Im zweiten Interview-Clip erzählt George von der Entstehung seiner Version von Diana und ihrer supporting-cast, die wir alle aus dem Vol. 2 der Serie kennen.









Die erste Storyline von Vol. 2 (## 1 - ca. # 6 oder # 7) bilden den Grundplot, aus dem die Story für den WONDER WOMAN - Kinofilm entstand! DC Comics haben kürzlich zwei umfangreiche Paperbacks veröffentlicht ("Wonder Woman By George Pérez", Vol. 1 und 2) in denen die ersten 24 Heft-Ausgaben  (plus ein Sonderheft / "Annual" sowie zahlreiches Sketch-Material, WW-Cover für andere Magazine usw.) komplett nachgedruckt werden. 



 




Derweil spielt WONDER WOMAN im Kino auch weiterhin erfolgreich.  Laut Branchenblatt "THR" hatte der Film von Regisseurin Patty Jenkins  in den USA auch in seiner dritten Laufwoche noch ungewöhnlich viele Zuschauer/Innen ("one of the best third weekends in history for a superhero film..."). 

...und auch International läuft der Film hervorragend.